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Arjen Lucassen's Supersonic Revolution: Golde Age of Music (Review)

Artist:

Arjen Lucassen's Supersonic Revolution

Arjen Lucassen's Supersonic Revolution: Golde Age of Music
Album:

Golde Age of Music

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Hard- / Progressive Rock

Label: Music Theories / Mascot / Rough Trade
Spieldauer: 67:52 (mit Bonustracks)
Erschienen: 19.05.2023
Website: [Link]

Wenn Arjen Lucassen (Ayreon, Star One) etwas anpackt, dann richtig, doch das Projekt SUPERSONIC REVOLUTION entstand zufällig infolge einer Anfrage des Eclipsed-Magazins wegen eines Track-Beitrags für eine geplante Cover-CD im Heft. Der Niederländer trommelte innerhalb einer halben Stunde befreundete Musiker aus seiner Heimat zusammen und machte sich ZZ Tops flotten Kracher ´I Heard It on the X´… was den Beteiligten so gut gefiel, dass sie ein ganzes Album mit eigenen Songs komponierten und aufnahmen.

Lucassen mag Initiator sein, spielt aber "nur" Bass, und seine kompositorische Handschrift ist freilich unverkennbar. SUPERSONIC REVOLUTION huldigen der Rockmusik der 1970er auf augenzwinkernde Weise mit absolut zeitgemäßem Sound - doch die Stars sind abseits des starken Songwritings die Musiker selbst, wobei neben Drummer Koen Herfst (Vandenberg, Epica) und Gitarrist Timo Somers (Vengeance, Delain) insbesondere Joost van den Broek (After Forever) heraussticht, der sich an den Tasten immer wieder selbst (höre etwa das Intro von ´They Took Us By Storm´) übertrifft und "Golden Age Of Music" stark prägt.

Gleichwertig darf man die Bedeutung von Gesangs-Geheimwaffe John Jaycee Cuijpers einstufen; der Praying-Mantis-Frontmann legt ähnliche Qualitäten wie der junge Ian Gillan und Bruce Dickinson an den Tag, hat aber auch eine sehr eigene Stimmfarbe und veredelt die durchweg sowieso schon mitreißenden Songs. ´The Glamattack´ steht zu Beginn stellvertretend für die Ausrichtung der ganzen Platte - eine Mischung aus Deep Purples ´Speed King´ und ´Kill the King´ von Rainbow - also Proto-Metal mit Orgel und Doublebass-Drums, wie Lucassen ihn im Grunde auch schon unter anderem mit der Star-One-Nummer ´Set thhe Controls´ hat wiederaufleben lassen.

Dementsprechend kommt ´Burn It Down´ mit ´Man on a Silver Mountain´-Groove daher (was braten die Gitarren in allen Tracks tief und fett!), und mit ´Holy Holy Ground´ ist in gleicher Weise eine langsame Power-Ballade vertreten, wie das stampfende ´Golden Age of Music´ und das pathetische ´The Rise Of The Starman´ weitere Nuancen der mutmaßlich goldenen Jahre der (Rock-)Musik freilegen. Im Bonusteil gibt´s dann noch passende Coverversionen der Glam-Kings T. Rex (´Children Of The Revolution´), Earth, Wind & Fire (´Fantasy´) und Roger Glover (´Love Is All´) neben der erwähnten ZZ-Top-Schote, die das Ganze losgetreten hat.

Lucassens stets latenter Humor schwingt in selbstironischen/-referenziellen Texten mit, außerdem spiegeln Textfetzen und Titel anderer, die freimütig zitiert werden (´The Boys Are Back in Town´, ´School´s Out´) den Tribut-Charakter der Chose wider, und so shuffelt der abschließende Spaßmacher ´Came To Mock, Stayed To Rock´ shuffelt zwar breit grinsend ins Ziel, doch "Golden Age Of Music" meint es in jeder Hinsicht ernst; das dramatische Miniepos ´Odyssey´ beweist dies besonders anschaulich und könnte mit seinen proggigen Zügen prinzipiell auch auf einem Ayreon-Album stehen (würde darauf eine verflixt gute Figur abgeben) - genauso wie das abwechselnd sachte schleichende und aufbrausende ´Golden Boy´.

FAZIT: Hochklassige Hommage an die Seventies - Mit SUPERSONIC REVOLUTION dreht Arjen Lucassen weiten Teilen des Vintage- und Retro-Gesocks eine lange Nase - mit Spitzenmusikern (geile Gitarren-Keyboard-Solo-Trade-offs!), frischen Ideen bis zum Abwinken und Spielfreude en masse. Dass sich die Gruppe linientreu an einschlägig bekannten Originalen orientiert, verkommt zur Nebensache; "Golden Age Of Music" ist schlicht extrem unterhaltsam, saustark gemacht, ein potenzieller Dauerbrenner und schon jetzt die Sommerscheibe 2023.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2136x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 01 SR Prelude
  • 02 The Glamattack
  • 03 Golden Age Of Music
  • 04 The Rise Of The Starman
  • 05 Burn It Down
  • 06 Odyssey
  • 07 They Took Us By Storm
  • 08 Golden Boy
  • 09 Holy Holy Ground
  • 10 Fight Of The Century
  • 11 Came To Mock, Stayed To Rock
  • 12 Children Of The Revolution (Bonus Track)
  • 13 Heard It On The X (Bonus Track)
  • 14 Fantasy (Bonus Track)
  • 15 Love Is All (Bonus Track)

Besetzung:

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